Was bewirken Autoaufkleber?

Baby an Board

  • Lesedauer: 2 Min.

Autoaufkleber sind längst eine Alltäglichkeit. Nach einer aktuellen Umfrage halten zwei Drittel der Befragten die Sticker für interessant oder sogar für lustig. Doch nur jeder Dritte ab 18 Jahren verändert sein Fahrverhalten, wenn beispielsweise ein »Baby an Board« auf der Heckscheibe klebt.

Es ist der Autosticker, der die Gemüter am meisten spaltet: Ein Viertel hält ihn für sympathisch, aber 28 Prozent fühlen sich davon genervt.

Der klassische »Baby an Board«-Sticker war ursprünglich im Falle eines Unfalls als Information für Rettungsdienste gedacht. Heute wollen stolze Eltern meist zu einer rücksichtsvolleren Fahrweise animieren.

Doch mit diesem Hinweis an andere Fahrer ist es in der Praxis nicht weit her: Nur 35 Prozent sagen, dass sie sich dann besonders rücksichtsvoll verhalten. Bei den übrigen zwei Dritteln verpufft der Appell: 26 Prozent haben ihn sofort wieder vergessen, 22 Prozent finden ihn lediglich erheiternd, und 17 Prozent der Befragten entwickeln deswegen sogar eine latente Aggressivität.

Die größte Akzeptanz findet der flotte Spruch am Heck. So sagen 34 Prozent, dass ihnen Sprüche wie »Klar bist Du schneller, aber ich fahr vor Dir« gefallen. Auf der unbeliebten Skala folgen nach »Baby an Board« als nervigsten Sticker die mit persönlichen Mitteilungen wie »Abi 2017« oder »Just Married« oder auch politische Botschaften wie »Atomkraft Nein Danke«.

Insgesamt befürworten 66 Prozent aller Befragten Autoaufkleber. Während jeder Dritte über viele Aufkleber lachen kann und weitere 33 Prozent darin eine schöne Möglichkeit sehen, das Auto persönlicher zu gestalten, findet fast jeder Fünfte die Aufkleber peinlich, sogar 15 Prozent regen sich darüber auf.

Andererseits mindert ein Aufkleber nicht nur den Wert des Fahrzeugs. Manche Versicherung kann sogar den Versicherungsschutz aufkündigen: So drohte in Wales eine Kfz-Versicherung einer älteren Dame zu kündigen, weil sie religiöse Sticker angebracht hatte. nd

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