In den Leerlauf

Britische Regierung will bis 2040 Verbrennungsmotor verbieten - die deutsche nicht

  • Lesedauer: 2 Min.

London. Während in Deutschland wegen des mutmaßlichen Autokartells erneut über die Zukunft von Dieselautos diskutiert wird, schafft die britische Regierung Fakten: Umweltminister Michael Gove kündigte am Mittwoch an, der Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotor solle ab dem Jahr 2040 verboten werden, um die Luftverschmutzung auf der Insel zu verringern. Der Bann treffe neben Dieselautos und Benzinern auch Hybrid-Fahrzeuge, die einen Verbrennungs- und einen Elektromotor haben.

Das angekündigte Aus ist Teil eines mit Spannung erwarteten Klimaschutzplans der konservativen Regierung, mit dem die in manchen Städten zu hohen Schadstoffwerte gesenkt werden sollen. Der Oberste Gerichtshof des Landes hatte die britische Regierung aufgefordert, entsprechende Maßnahmen vorzulegen. In Großbritannien wird auch über Zufahrtsbeschränkungen für Dieselautos in den Innenstädten diskutiert.

Umweltschutzgruppen kritisierten, dass die Pläne der Regierung im Kampf gegen die aktuelle Luftverschmutzung ungenügend seien. Zwar sei das Fahrverbot gut für Schlagzeilen, »aber in Wirklichkeit bedeutet es, dass die Kinder im Vereinigten Königreich noch über Jahre schädlicher Luftverschmutzung ausgesetzt sind«, sagte Greenpeace-Vertreterin Areeba Hamid. Die Vereinigung der Motorenhersteller und -händler warnte hingegen vor dem Verlust von Arbeitsplätzen.

Vor drei Wochen hatte bereits die französische Regierung angekündigt, bis spätestens 2040 den Verkauf von Diesel- und Benzinautos zu verbieten. Die Bundesregierung will hingegen weiter keinen angeordneten Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor. »Ein Verbot von Diesel-Fahrzeugen oder Benzinern steht derzeit nicht auf der Agenda der Bundesregierung«, sagte Vizeregierungssprecherin Ulrike Demmer. Agenturen/nd Seite 9

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