Abgeschobene Schülerin aus Nepal zurück in Deutschland
Familie von Mitschülern und Unterstützern am Düsseldorfer Flughafen empfangen / Damals 14-jährige war Ende Mai mit ihren Eltern abgeschoben worden
Düsseldorf. Die vor rund zwei Monaten nach Nepal abgeschobene Schülerin Bivsi Rana ist wieder in Deutschland. Die 15-Jährige und ihre Eltern trafen am Mittwochmorgen aus Abu Dhabi kommend auf dem Düsseldorfer Flughafen ein. Dort wurde die Familie von Mitschülern, deren Eltern und Unterstützern mit Jubel und Beifall begrüßt. Auch Bivsis älterer Bruder sowie zahlreiche Journalisten erwarteten das Mädchen.
Auf Plakaten hieß es »Herzlich willkommen, Bivsi« und »Welcome, Bivsi«. Andere Schülerinnen hatten Herzen gemalt, die sie in die Höhe hielten. Angesichts der Ereignisse der vergangenen acht Wochen appellierten Vertreter des Duisburger Steinbart-Gymnasiums, Bivsis Schule, erneut an die politisch Verantwortlichen, auch den Eltern nach ihrer Rückkehr Gelegenheit zu geben, »sich in ihrem bisherigen Leben wieder einzurichten«. Die Familie brauche nun zunächst Zeit und Ruhe.
Der Fall des Mädchens hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Die damals noch 14-jährige Bivsi war Ende Mai gemeinsam mit ihren Eltern nach Nepal abgeschoben worden. Trotz der Rechtmäßigkeit der Abschiebung setzten sich Mitschüler, der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link (SPD), das Land NRW und der Petitionsausschuss des Landtags für eine Rückkehr der Familie ein. Bivsis Rückkehr wurde nun zunächst mit einem sogenannten Schüleraustauschvisum ermöglicht. Die Eltern dürfen ihre Tochter aus humanitären Gründen begleiten. Ihr Asylantrag war bereits vor 15 Jahren abgelehnt worden. epd/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.