Schulz kann nur ein Wunder helfen

Aert van Riel über den Mehrheitsverlust der Regierung in Niedersachsen

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 1 Min.

Eine bessere Vorlage hätten sich Union und FDP im Wahlkampf nicht wünschen können. In Niedersachsen ist eine Abgeordnete der Grünen zur CDU übergelaufen und bescherte somit Schwarz-Gelb die Landtagsmehrheit. Die Ereignisse lenken einmal mehr den Blick auf die Zerrissenheit der Grünen. Auch in anderen Ländern hatten einige Abgeordnete und frühere Funktionäre die Partei zuletzt verlassen. Die politischen Ausrichtungen der grünen Landesverbände sind sehr unterschiedlich. Linke beziehungsweise konservative Außenseiter fühlen sich zunehmend unwohl.

Für die SPD ist der Mehrheitsverlust im niedersächsischen Parlament ebenfalls verheerend. Nach der Wahlniederlage in Nordrhein-Westfalen ist auch die zweite SPD-geführte Regierung in einem großen Flächenland am Ende. Dem Kanzlerkandidaten Martin Schulz kann nur noch ein Wunder helfen. Sein »Zukunftsplan«, der ohne Visionen für eine gerechtere Gesellschaft auskommt, ist gefloppt. In Umfragen liegt die SPD nur noch knapp über 20 Prozent. Kanzlerin Angela Merkel kann das sozialdemokratische Trauerspiel derweil entspannt aus der Ferne beobachten. Die CDU-Chefin weilt im Urlaub. Obwohl es auch in ihrer Partei brodelte, muss sie keine spektakulären Austritte mehr fürchten. Denn bei niemandem sind die Karrierechancen derzeit so groß wie bei den Konservativen.

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