Preisausschreiben gegen biometrische Kameras

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Bielefeld. Mit einer außergewöhnlichen Aktion kritisiert der Bielefelder Verein Digitalcourage den Start des Modellprojekts zur biometrischen Videoüberwachung am Bahnhof Südkreuz in Berlin. Nachdem die Berliner Polizei freiwillige Testpersonen mit 20-Euro-Amazon-Gutscheinen lockte, hat Digitalcourage nun mit einem Preisausschreiben gekontert. Die im Bereich Datenschutz engagierte Gruppe ruft dazu auf, Selfies im originellen Anti-Videoanalyse-Outfit vor einem Bahnhof der eigenen Wahl zu schießen und anschließend bei Twitter mit dem Hashtag SelfieStattAnalyse hochzuladen. Als Preise winken ein 25-Euro-Gutschein und diverse Dosen Sprühkreide. Anfang dieses Jahres hatte der Bundestag das sogenannte Videoüberwachungsverbesserungsgesetz verabschiedet. Damit wird es Besitzern öffentlich zugänglicher Betriebe - öffentlicher Verkehr, Diskotheken und Einkaufszentren - erleichtert, Überwachungskameras zu installieren. An den Daten kann sich laut Digitalcourage die Polizei später bedienen. Seit 1. August werden am Bahnhof Südkreuz intelligente Kameras samt einer Software getestet, die Gesichter und Bewegungen erkennen, analysieren und verdächtige Objekte melden soll. nd

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