Die üblichen Verdächtigen

Simon Poelchau hofft für die Beschäftigten von Air Berlin

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 2 Min.

Knapp 8500 Beschäftigte hat die insolvente Fluglinie Air Berlin noch. Das sind 8500 Menschen, die nun um ihre Jobs, ihre Existenz bangen müssen. Dabei ist offenkundig, dass sie keine Schuld an der Pleite der zweitgrößten Fluggesellschaft Deutschlands haben.

Dass ein Investor wie die arabische Etihad Airways nach Jahren des Verlustes irgendwann kein Geld mehr in das marode Unternehmen pumpen will und nun die Reißleine zieht, ist im Kapitalismus leider ganz normal. An die Wand gefahren wurde Air Berlin schon früher - von Managern wie Hartmut Mehdorn und Joachim Hunold, die größenwahnsinnige statt nachhaltige Pläne für die Fluglinie hatten. Hinzu kam das fatale Hoffen auf eine rechtzeitige Fertigstellung der Dauerbaustelle BER, den Air Berlin einst zum Drehkreuz für seine Maschinen machen wollte.

So ist wie bei jeder anderen Insolvenz auch bei dem Trauerspiel um Air Berlin die Rollenverteilung unter den üblichen verdächtigen Charaktermasken die übliche. Auf der einen Seite gibt es die Manager, die alles in den Sand gesetzt haben, aber angesichts ihrer dicken Gehälter höchstens ein paar Krokodilstränen vergießen müssen. Auf der anderen Seite sind die Beschäftigten, die erst mal nicht wissen, wie es weiter geht. Man kann nur hoffen, dass sich für sie doch noch alles zum Guten wendet. Und für die Manager, dass sie mal die Konsequenzen ihres Handelns zu spüren bekommen.

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