Fahrverbote sollen vermieden werden

Vor dem Dieselgipfel fordern Kommunen mehr Geld

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Vor dem geplanten Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit vielen Bürgermeistern zum Thema Luftverschmutzung fordern die Städte mehr Geld für den öffentlichen Nahverkehr. »Wir werden daran erinnern, dass der kommunale öffentliche Personennahverkehr erheblich unterfinanziert ist«, sagte Städtetags-Präsidentin Eva Lohse, die am Montag im Kanzleramt dabei sein wird, der dpa. Bund und Länder müssten sich finanziell stärker engagieren, um nachhaltig die Luft zu verbessern und die Klimaziele einzuhalten.

Die Städte wollten die Gesundheit schützen und gleichzeitig Fahrverbote vermeiden. Daher müsse der Stickoxidausstoß von Dieselautos schnell gesenkt werden. Die Städte hätten teils Maßnahmen ergriffen, das Problem aber nicht verursacht, so Lohse. »Wir werden deutlich machen, dass vor allem die Automobilindustrie sehr stark gefordert ist.«

Fahrverbote könnten kommen, wenn Gerichte sie zum Gesundheitsschutz für unvermeidlich halten. Um vorbereitet zu sein, fordern die Kommunen die Einführung einer Blauen Plakette für saubere Fahrzeuge, mit deren Hilfe sich Einfahrsperren für schmutzigere Pkw organisieren und kontrollieren ließen.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) rief unterdessen Autobranche, Städte, Bund und Länder zu gemeinsamen Anstrengungen für saubere Luft auf, um Fahrverbote zu vermeiden. Autobauer müssten »endlich ihre Altfahrzeuge richtig sauber machen«, Kommunen und Länder die Weichen für die Verkehrswende stellen und der Bund müsse sie unterstützen. Das erfordere Milliardeninvestitionen.

Von den Vorschlägen, die die SPD am Freitag veröffentlicht hatte, hob die Ministerin besonders den Umbau der kommunalen Fahrzeugflotten hervor. In vielen Fällen müsse aber auch mehr Raum für Fußgänger, Fahrradfahrer und öffentlichen Nahverkehr geschaffen werden. Hendricks hält Nachrüstungen an Motoren älterer Diesel für nötig, um Fahrverbote zu vermeiden. Die Autobauer lehnen dies bisher ab. Auch Kanzlerin Merkel (CDU) ist skeptisch. dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal