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Rund 80 Prozent mehr verordnet

Cannabis-Medikamente

  • Lesedauer: 1 Min.

Zwischen März und Mai 2017 sind in Deutschland rund 80 Prozent mehr Arzneimittel mit Cannabis verschrieben worden. Das geht aus einer Analyse des Unternehmens QuintilesIMS hervor. Demnach habe es im März bei der gesetzlichen Krankenversicherung noch rund 3600 abgerechnete Verordnungen von Cannabis-Medikamenten gegeben, im Mai waren es 6500. Knapp ein Drittel der Cannabis-Rezepte wurden von Neurologen ausgestellt, fast ein Viertel von Allgemeinmedizinern. Acht Prozent der Verschreibungen kommen von Internisten.

Im März 2017 war das Gesetz zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher Vorschriften in Kraft getreten, das unter anderem schwer kranken Patienten unter bestimmten Voraussetzungen die Erstattung von Cannabis-Medikamenten ermöglicht.

Vor Inkrafttreten des neuen Gesetzes erhielten nur einzelne Patienten mit einer Ausnahmegenehmigung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte Cannabis für die Schmerztherapie. Die Kosten mussten die Betroffenen in der Regel selbst tragen. Seit März können Patienten getrocknete Cannabisblüten und Cannabisextrakte in kontrollierter Qualität auf ärztliche Verschreibung hin erhalten. Die Kosten übernimmt die Krankenversicherung. Der Eigenanbau ist jedoch weiterhin verboten.

Experten gehen davon aus, dass mit der jetzt legalen Verschreibung von Medizinalhanf-Produkten die Nachfrage schnell steigen könnte. epd/nd

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