Oppermann: Mit 23 Prozent wären wir in Große Koalition gegangen

Ex-Fraktionschef hält Bündnis mit Unionsparteien auch jetzt noch für denkbar

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Berlin. Die SPD wäre nach den Worten von Ex-Fraktionschef Thomas Oppermann bei einem Wahlergebnis von 23 Prozent zu einer Neuauflage der Großen Koalition bereit gewesen. In der SPD-Spitze sei man sich einig gewesen: »Wenn wir unter dieses Ergebnis fallen, dann bedeutet das, dass wir nicht wieder in eine Große Koalition gehen sollten«, erklärte Oppermann am Donnerstagabend im ZDF. 23 Prozent hatte die SPD 2009 erreicht - es war das bis dahin schlechteste Ergebnis bei einer Bundestagswahl. Diesmal waren die Sozialdemokraten mit Martin Schulz an der Spitze bei 20,5 Prozent gelandet.

Oppermann ergänzte, wenn die SPD ihr Ergebnis von 25,7 Prozent aus dem Jahr 2013 annähernd gehalten hätte, dann wäre sie selbstverständlich in eine Regierung mit der Union gegangen und er wäre Fraktionschef geblieben oder Minister geworden. Er hat seinen Platz an der Fraktionsspitze inzwischen für die frühere Arbeitsministerin Andrea Nahles geräumt. Der Niedersachse betonte: »Unser Platz ist in der Opposition.« Auf die Frage, ob die SPD im Fall eines Rückzugs von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu einer Großen Koalition bereit wäre, sagte er: »Das wäre in der Tat eine neue Situation.«

Oppermann geht davon aus, dass die Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grünen zustande kommen wird. »Die Grünen sind zu jeder Schandtat bereit«, sagte der SPD-Politiker. Für den Fall, dass es einen »Staatsnotstand« gebe, müsse die SPD neu überlegen. Aber den sehe er noch nicht. dpa/nd

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