Aus Schießplätzen wird Wildnis

Wo in Thüringen früher Soldaten die Ruhe störten, soll sich die Natur künftig ungestört entwickeln dürfen

  • Lesedauer: 2 Min.

Osnabrück/Erfurt. Drei ehemalige militärische Liegenschaften des Bundes in Thüringen dienen künftig dem Naturschutz. Seit dem 1. Oktober zählen 530 Hektar früherer Schießplätze im Freistaat offiziell zum DBU-Naturerbe, wie die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück mitteilte. »Wir wollen diese wertvollen Lebensräume schützen und gleichzeitig die Natur mittelfristig erlebbar machen, soweit keine Gefahr für Besucher durch Munitionsbelastung besteht«, betonte DBU-Generalsekretär Werner Wahmhoff.

Bei den ehemaligen Schießplätzen handelt es sich um den Drosselberg bei Erfurt, den Forstberg bei Mühlhausen sowie um eine Fläche bei Günthersleben im Landkreis Gotha. Geplant ist, noch im Oktober Hinweistafeln mit Informationen zur Geschichte, zum Naturschutz und zur Besucherlenkung zu errichten. Sie sollen beispielsweise auf die Laubwälder sowie auf Orchideen auf den kleinen Waldwiesen hinweisen, erklärte Revierleiter Klaus Tangermann vom Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge. Die naturschutzfachlichen Besonderheiten hätten sich oft gerade wegen der militärischen Nutzung weitgehend ungestört entwickeln können, fügte er hinzu.

Insgesamt gehören nach Angaben der Stiftung damit jetzt insgesamt 70 vom Bund übertragene Flächen zum DBU-Naturerbe. Auf den bundesweit inzwischen rund 69 000 Hektar Gesamtfläche sollen offene Lebensräume mit ihren oft seltenen Arten durch zielgerichtete Pflege bewahrt werden. Zudem sollen naturnahe Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff zu Wildnis entwickelt, artenarme Forste in naturnahe Wälder überführt und Feuchtgebiete sowie Fließ- und Stillgewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden, hieß es.

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