Betongold und Notquartier

Stefan Otto über die hohen Mietsteigerungen für Studierende

Die Statistik des Instituts für Wirtschaft ist bitter. Die Mietsteigerungen für Studierende sind extrem hoch, weitaus höher als die Steigerungen durch ohnehin verknappten Wohnraum in den wachsenden Großstädten. Der Gesetzgeber müsste darauf sofort antworten und die Wohnkostenpauschale von derzeit 250 Euro beim BAföG anheben. Das wäre ein adäquater Schritt, der die Notlage vieler Studierender abfedern könnte - und ein besserer, als die vorgesehene Eingliederung der Härtefälle ins bürokratische Hartz-System.

Doch mit einer solchen Anhebung der Wohnkostenpauschale ist nicht zu rechnen. Der Wohnungsmarkt wird zügellos bleiben. Auch die Mietpreisbremse bei Neuvermietungen hat sich bisher als kein adäquates Mittel erwiesen. Und den öffentlich geförderten Wohnraum - bei Studenten etwa Wohnheime - gibt es nicht in ausreichendem Ausmaß, weil der Bau teuer ist. Die Bedingungen treiben damit weiterhin die freien Anbieter voran.

Ganz bewusst hat die Politik bislang nur äußerst halbherzig in den Immobilienmarkt eingegriffen. Schließlich sollen von den privaten Akteuren Investitionen für die benötigten Neubauten in den Städten kommen. Die Auswirkungen einer solchen Politik sind fatal und für alle sichtbar: Es schafft Betongold auf der einen und viel Not auf der anderen Seite.

- Anzeige -

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -