Noch keine abschließende Meinung zum Kapitalismus

Berliner Senat antwortet auf FDP-Anfrage nach kapitalismuskritischer Äußerung von Bausenatorin Katrin Lompscher (LINKE)

  • Moritz Wichmann
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Berliner Senat hat sich zum »Grundproblem Kapitalismus« noch »keine abschließende Meinung gebildet«. Das geht aus einer Anfrage des Berliner FDP-Abgeordneten Marcel Luthe hervor.

Der hatte vom rot-rot-grünen Senat wissen wollen, ob dieser die Meinung von Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (LINKE) teile. Diese hatte laut einem Artikel in der taz gesagt: »Wir leben bis zum Hals im Kapitalismus. Das ist das Problem«. Eine Aussage die Luthe offenbar für skandalös hält. In der Antwort auf das Auskunftsersuchen des FDP-Parlamentariers erklärt der Berliner Senat nun ausführlich den Kontext der vermeintlich skandalösen Äußerung.

Die Aussage Lompschers sei bei einer Podiumsdiskussion unter dem Titel »Kaufen, um den Kiez zu erhalten« gefallen. Dabei wurde diskutiert, wie wirksam das Vorkaufsrecht der Stadt Berlin in sozialen Erhaltungsgebieten ist. Das Instrument würde bei drohender oder stattfindender Verdrängung eingesetzt, um »spekulativen Erwerb von Immobilien« und weitere Verdrängung zu verhindern oder zumindest zu begrenzen.

Anschließend wird es grundsätzlich. Hinter der Spekulation mit Wohnraum stünde eine »vor Jahrhunderten entstandene und bis heute vorherrschende Wirtschaftsweise«. Etwas verklausuliert heißt es ganz neutral, diese ziele auf »einen möglichst großen Zugewinn als zentrales Ziel des Wirtschaftens«. Doch zum »Grundproblem« eines profitorientierten Wohnungsmarktes habe sich der Senat noch »keine abschließende Meinung gebildet«.

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -