Gespalten

Vertrauen in die Medien

  • Lesedauer: 2 Min.

Das Vertrauen in die Medien in Deutschland nimmt einer Studie zufolge deutlich ab. Ostdeutsche sehen die Medien dabei kritischer als Westdeutsche, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Studie der gewerkschaftsnahen Otto-Brenner-Stiftung. Besonders groß ist demnach das Misstrauen auch bei AfD-Wählern.

Diejenigen Milieus, die sich durch Ablehnung der demokratischen Grundwerte auszeichneten, seien »auch durch ein starkes Misstrauen gegenüber allen Medien geprägt«, stellen die Experten der Wissenschaftsstiftung der Gewerkschaft IG Metall fest. »Wer die Glaubwürdigkeit der Medien hoch einschätzt, ist auch mit dem Funktionieren der Demokratie zufrieden.« Von denen, die das Vertrauen in die Medien verloren hätten, sei mehr als die Hälfte auch nicht mit der Idee der Demokratie zufrieden. Grundsätzlich gilt dies für alle Medien, aber mit Unterschieden. Tageszeitungen und öffentlich-rechtlicher Rundfunk erzielen demnach im Westen Deutschlands Glaubwürdigkeitswerte zwischen 54 und 56 Prozent, weit mehr als der Privatfunk (35 Prozent), das Internet (18,5 Prozent) oder die Boulevardpresse (neun Prozent).

Deutlich geringer sind die Vertrauenswerte im Osten Deutschlands. Dort Vertrauen der Studie zufolge nur 45 Prozent dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, 41 Prozent den Tageszeitungen, 30 Prozent dem Privatfunk und fünf Prozent der Boulevardpresse. Nur das Internet kommt mit 26 Prozent auf einen höheren Wert als im Westen. Auch der soziale Status spielt eine Rolle: Bei Arbeitslosen sind die Vertrauenswerte in ganz Deutschland deutlich niedriger als bei Berufstätigen. AFP/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal