Bayer verkauft Unternehmensteile an BASF

Geschäft soll den Weg für die geplante Monsanto-Übernahme ebnen

  • Lesedauer: 2 Min.

Leverkusen. Der Leverkusener Pharma- und Chemieriese Bayer will im Zuge der Übernahme des US-Agrarchemieriesen Monsanto Teile seines Geschäfts mit Saatgut und Unkrautvernichtungsmitteln an den Rivalen BASF aus Ludwigshafen abgeben. Der entsprechende Kaufpreis beträgt 5,9 Milliarden Euro in bar, wie die Vertragspartner am Freitag mitteilten.

Der Deal soll aber nur zustande kommen, wenn Bayer die geplante Übernahme des Saatgut- und Agrarchemiekonzerns Monsanto aus den USA tatsächlich gelingt. Die Leverkusener hoffen, dieses Geschäft Anfang des kommenden Jahres abschließen zu können. Dann soll auch der Teilverkauf an BASF vollzogen werden.

BASF geht seinerseits davon aus, das eigene Geschäft mit der Agrarwirtschaft auf diese Weise auszubauen. Dazu will sich der Konzern Bayers globale Unkrautvernichtersparte mit dem Wirkstoff Glufosinat-Ammonium einverleiben, außerdem Teile des Saatgutgeschäfts für Feldkulturen in einzelnen Märkten.

Die Transaktion beinhaltet das geistige Eigentum, die Standorte und den Übergang von mehr als 1800 Beschäftigten vor allem in den USA, Deutschland, Brasilien, Kanada und Belgien an BASF. Die Ludwigshafener rechnen mit einem Gewinnbeitrag ab dem Jahr 2020.

Die betroffenen Bereiche kamen im Jahr 2016 den Angaben zufolge auf einen Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro. Der operative Gewinn betrug 385 Millionen Euro. Insgesamt erzielte Bayers Agrarsparte Crop Science im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 9,9 Milliarden Euro und lieferte beim Konzern ein um Sondereffekte bereinigtes Betriebsergebnis von 2,4 Milliarden Euro ab. Ende 2016 beschäftigte die Sparte weltweit etwa 22 400 Mitarbeiter.

Mit der Übernahme des umstrittenen Monsanto-Konzerns will Bayer nächstes Jahr zum größten Saatguthersteller der Welt aufsteigen. Schon deshalb war zu erwarten, dass das Unternehmen den größten Teil seiner bisherigen Geschäftsteile in diesem Bereich behalten möchte und höchstens einzelne Teile abgibt.

Bayer will den US-Rivalen für 66 Milliarden US-Dollar schlucken. Dem Megageschäft müssen aber noch Kartellbehörden in den betroffenen Ländern zustimmen. Der Teilverkauf an BASF soll nun auch den Weg für diese Genehmigung ebnen. So hatte die EU-Kommission als zuständige Stelle kürzlich die Uhr bei der laufenden Prüfung angehalten. Dadurch solle den Firmen mehr Zeit gegeben werden, um die angeforderten Informationen zu liefern, hatte Bayer erläutert.

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