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Fehlstart für die Berlin Volleys

In Düren gab es die erste Niederlage seit sechs Jahren zum Auftakt der Bundesliga

  • Karsten Doneck
  • Lesedauer: 2 Min.

Schon kurz nach Saisonstart zeichnen sich bei den Berlin Volleys erste Spuren einer Krise ab. Auf eine verkorkste Vorbereitung und die Niederlage im Supercup gegen Friedrichshafen folgte für den deutschen Meister am Samstag eine ernüchternde 0:3 (21:25, 22:25, 21:25)-Pleite zum Bundesligaauftakt bei den SWD powervolleys Düren. Auch Neutrainer Luke Reynolds muss sich kritische Fragen gefallen lassen.

Vor 1800 Zuschauern in der Dürener Arena spielten die erfolgverwöhnten Volleys ungewohnt fahrig, ließen das Selbstvertrauen vermissen. »Wir hatten mehr mit uns selbst zu tun als mit dem Gegner«, gab Zuspieler Sebastian Kühner hinterher zu. In keiner Phase des Spiels übte die Mannschaft die von ihr gewohnte Dominanz aus.

Viel Zeit zum Aufarbeiten ihrer Schwächen haben die Volleys indes nicht: Am Mittwoch stehen sie im Heimspiel gegen Außenseiter TSV Herrsching vor einer unbequemen Aufgabe. Bislang waren die Auftritte der Volleys in dieser Saison wenig überzeugend. »Es fehlt bei uns an Konstanz und Rhythmus«, bemängelt Kühner.

Die Spieler stehen weiter hinter dem 32 Jahre alten australischen Trainer Reynolds. »Er kann gut Druck aufbauen im Training. Und er kann uns auch mal richtig nerven«, sagte Kapitän Robert Kromm. »Er hat zu hundert Prozent unser Vertrauen«, betonte Kaweh Niroomand. Der Manager weiß aber auch, dass die Personalie im näheren Umfeld des Vereins skeptisch beäugt wird: »Wir haben da etwas gewagt, wo die Leute sagen, der Niroomand hat nicht alle Tassen im Schrank, wenn er einen Trainer holt, der noch nie auf diesem Level gearbeitet hat.«

Die Geduld des Volleys-Managers mit dem Trainer ist freilich auch begrenzt. »Letztlich«, gibt Niroomand zu bedenken, »ist es bei uns so wie überall im Sport: Es zählen nur die Ergebnisse.«

Letztmals haben die Volleys vor mehr als sechs Jahren den Auftakt in der Liga verloren. Am 30. September 2011 gab es in eigener Halle eine 2:3-Niederlage. Der Gegner damals: Düren. Trotz des Fehlstarts wurden die Berliner am Ende jener Saison deutscher Meister. dpa/nd

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