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Am Neubau wird »R2G« gemessen
Martin Kröger über den neuen Plan für den Wohnungsbau
Natürlich ist es richtig und wichtig, nicht einfach drauflos zu bauen, sondern Stadtentwicklung von Anfang an gut zu planen. Insofern ist die Erarbeitung einer langfristigen Strategie für den Wohnungsbau, wie sie im Stadtentwicklungsplan Wohnen 2030 von Senat und Experten festgeschrieben werden soll, keine Zeitverschwendung oder gar unnötiges Zaudern, sondern Voraussetzung für eine vernünftige Planung.
Erst wenn der Bedarf klar ist, wird auch deutlich, wie viele und welche Wohnungen gebaut werden müssen. Der rot-rot-grüne Senat hat das Problem erkannt: Es braucht bezahlbaren Wohnraum, und zwar so viel wie möglich.
Die Dringlichkeit spiegelt sich auch in dem am Dienstag vorgelegten Zwischenbericht zum »StEP Wohnen 2030« wieder: 20.000 Wohnungen pro Jahr bis 2021, das ist die Latte, die sich Rot-Rot-Grün nun selber aufgelegt hat. Im vergangenen Jahr wurden allerdings nur 14.000 Einheiten neu gebaut, das reichte knapp, um die Neuberliner zu versorgen, zum Abbau des Mangels aber nicht. Ganz Berlin, nicht nur der krittelnde Koalitionspartner SPD, wird Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (LINKE) jetzt daran messen, wie viele Wohnungen unter ihrer Ägide neu erstehen.
Zuletzt stieg die Zahl der Baugenehmigungen an. Manchmal wird aber nur ein Antrag gestellt, nicht tatsächlich gebaut. Viel Platz ist im StEP Wohnen für die Partizipationsprozesse beim Neubau vorgesehen. Sicher müssen die Berliner den Neubau mittragen, aber große Verzögerungen kann sich Rot-Rot-Grün bei der Schaffung von Wohnraum sicher nicht leisten. Dafür ist der aktuelle Bedarf viel zu groß.
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