Es geht auch ohne Parkplätze
Nicolas Šustr will keine Autolawine am Spreepark
Die Hauptstadt geht sehr gerne damit hausieren, wie innovativ es an der Spree zugeht. Doch wenn es um die Verkehrsanbindung des Spreeparks 2.0 geht, fallen die Beteiligten in die hergebrachten Muster zurück. Ein Ausflugsziel ohne Parkplätze scheint schlicht undenkbar. Vielleicht will man ein paar weniger bauen als noch vor einem Jahrzehnt. Aber so ganz ohne geht es nicht.
Das erinnert etwas an die satirische »Partei für gemäßigten Fortschritt in den Schranken der Gesetze«, die der tschechische Schriftsteller Jaroslav Hašek Anfang des 20. Jahrhunderts als Reaktion auf die ihm damals zu zahmen Sozialdemokraten geründet hatte. Es ist zaghaft.
Dieser Park, wie ihn Grün Berlin imaginiert, soll schließlich vieles verbinden. Die neue Schwarze Romantik der Ruinen mit der Kreativität, derer man sich hier rühmt. Und, muss ja, innovativ soll er auch noch sein. Diese Folie ist wie geschaffen, auch verkehrlich neue Wege zu gehen. Zum Beispiel mal etwas ohne Autos. Dass das geht, wurde gerade bei der IGA in Marzahn-Hellersdorf vorexerziert.
Der Parkplatz lag am Stadtrand, vor Ort gab es nur Behindertenparkplätze. Die nach Eröffnung der neuen Spreebrücke fast überflüssig gewordene Fähre zwischen Oberschöneweide und Baumschulenweg könnte Rummelsburg mit dem Spreepark verbinden. Das würde Lust machen, das Auto zu Hause zu lassen.
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