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Denkmal für die Geiselnehmer
Tobias Riegel über »Al-Qaida-Kunst« in Berlin
Die Bus-Skulptur »Monument« des Deutsch-Syrers Manaf Halbouni, die jetzt in Berlin aufgestellt wird, ist keine »Anti-Kriegs-Skulptur«, wie es allerorten heißt. Sie ist ein Denkmal für die Kämpfer der Al-Nusra-Front, die die syrische Stadt Aleppo bis zu ihrer Befreiung durch die russische und syrische Armee als Geisel für ihre westlich geförderten Umsturzfantasien genommen hatten. Für diese Geiselnahme hatte die Aleppo unzweifelhaft dominierende Al-Nusra-Front auch die Taktik der aufgestellten Busse als Straßensperren erdacht. Diesen westlich aufgerüsteten »moderaten« Al-Qaida-Terroristen ein Denkmal mitten in Berlin aufzustellen, ist ein Skandal. Der heuchlerische Akt soll dazu dienen, die eigene, längst enttarnte Lügengeschichte vom syrischen »Volksaufstand« weiter zu stützen. Kritik an solch propagandistischer »Kunst« verbietet sich übrigens nicht, nur weil sie auch von Pegida (aus ganz anderen Gründen) vorgebracht wird.
Das Kunstwerk solle Austausch bringen »darüber, wie Zerstörung, Leid und Krieg überwunden werden können«, sagte Berlins Kultursenator Klaus Lederer (LINKE). Um den (Angriffs-)Krieg gegen Syrien zu »überwinden«, müsste aber vor allem die Unterstützung jener Kämpfer eingestellt werden, die in fremden Ländern Straßensperren mit Bussen errichten. Statt dessen werden diese Kämpfer und ihre Mittel nun in Berlin geehrt.
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