Denkmal für die Geiselnehmer

Tobias Riegel über »Al-Qaida-Kunst« in Berlin

  • Tobias Riegel
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Bus-Skulptur »Monument« des Deutsch-Syrers Manaf Halbouni, die jetzt in Berlin aufgestellt wird, ist keine »Anti-Kriegs-Skulptur«, wie es allerorten heißt. Sie ist ein Denkmal für die Kämpfer der Al-Nusra-Front, die die syrische Stadt Aleppo bis zu ihrer Befreiung durch die russische und syrische Armee als Geisel für ihre westlich geförderten Umsturzfantasien genommen hatten. Für diese Geiselnahme hatte die Aleppo unzweifelhaft dominierende Al-Nusra-Front auch die Taktik der aufgestellten Busse als Straßensperren erdacht. Diesen westlich aufgerüsteten »moderaten« Al-Qaida-Terroristen ein Denkmal mitten in Berlin aufzustellen, ist ein Skandal. Der heuchlerische Akt soll dazu dienen, die eigene, längst enttarnte Lügengeschichte vom syrischen »Volksaufstand« weiter zu stützen. Kritik an solch propagandistischer »Kunst« verbietet sich übrigens nicht, nur weil sie auch von Pegida (aus ganz anderen Gründen) vorgebracht wird.

Das Kunstwerk solle Austausch bringen »darüber, wie Zerstörung, Leid und Krieg überwunden werden können«, sagte Berlins Kultursenator Klaus Lederer (LINKE). Um den (Angriffs-)Krieg gegen Syrien zu »überwinden«, müsste aber vor allem die Unterstützung jener Kämpfer eingestellt werden, die in fremden Ländern Straßensperren mit Bussen errichten. Statt dessen werden diese Kämpfer und ihre Mittel nun in Berlin geehrt.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal