Neuer Chef im Konzerthaus

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Mit Christoph Eschenbach übernimmt einer der weltweit renommiertesten Dirigenten das Konzerthausorchester Berlin und feuert damit die Konkurrenz unter den Ensembles der Hauptstadt weiter an. Nachdem Robin Ticciati beim Deutschen Sinfonie-Orchester und Vladimir Jurowski beim Rundfunk-Sinfonieorchester ihre Posten in den vergangenen Monaten angetreten hatten, wird Eschenbach ab der Spielzeit 2019/20 Nachfolger von Ivan Fischer, wie das Konzerthaus am Montag mitteilte.

Eschenbach, der lange auch als Pianist auftrat, wird die Position für zunächst drei Jahre innehaben. Das Orchester freue sich auf einen Dirigenten von Weltruhm, erklärte der Vorstand. Zusammen mit dem Intendanten Sebastian Nordmann wolle er die Vision eines Orchesters des 21. Jahrhunderts voranbringen, erklärte der 77-jährige Eschenbach. Mit ihm wird das Konzerthaus im Jahr 2021 seinen 200. Geburtstag feiern.

Der 1940 in Breslau geborene Eschenbach war unter anderem Chefdirigent beim Tonhalle-Orchester Zürich, dem Houston Symphony-Orchestra, dem NDR Sinfonieorchester, dem Orchestre de Paris, des Philadelphia Orchestra und bis zur vergangenen Saison beim National Symphony Orchestra im Kennedy-Center in Washington. Er dirigiert regelmäßig an den großen Opernhäusern. Die Personalkommission und der Berliner Senat müssen der Personalie noch zustimmen. Der Slowake Juraj Valcuha wird erster Gastdirigent.

Seit 2012 leitet Publikumsliebling Ivan Fischer das Konzerthausorchester. Er hatte seinen Rückzug zum Ende der Saison angekündigt, um sich intensiver seinem Budapest Festival Orchestra zu widmen und mehr Zeit zum Komponieren zu haben. Ein Jahr lang wird die Position damit vakant bleiben, Fischer wird aber auch in dieser Zeit mehrere Konzerte in Berlin dirigieren. Als Ehrendirigent soll er immer wieder nach Berlin kommen und auch eine eigene Abo-Reihe bestreiten.

Kirill Petrenko wird 2019 an die Spitze der Berliner Philharmoniker treten. In der kommenden Spielzeit kommt der lettische Dirigent Ainars Rubikis zur Komischen Oper. Mit Daniel Barenboim an der Staatsoper Unter den Linden und Donald Runnicles an der Deutschen Oper bleibt bei den anderen beiden Musiktheatern alles, wie es ist. dpa

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