- Politik
- Menschenrechte in der Türkei
Lesbisch-schwules Filmfest in Ankara verboten
LGBTI-Festival sollte von Deutscher Botschaft mit organisiert werden / Türkische Behörden verweisen auf diffuse Terrorgefahr
Istanbul. Die türkischen Behörden haben die von der deutschen Botschaft in Ankara mit organisierten Schwulen-, Lesben- und Transgender-Filmtage verboten. Die zweitägige Veranstaltung, die am Donnerstag in der Hauptstadt beginnen sollte, könnte unter anderem wegen »gesellschaftlicher Sensibilität« Provokationen und Reaktionen hervorrufen, teilte das Gouverneursamt schon am Vortag mit. In der Erklärung ist zudem die Rede von einer nicht genauer definierten Terrorgefahr.
Das Kino Buyülü Fener, in dem die Filme gezeigt werden sollten, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass die LGBTi Filmtage abgesagt wurden, wollte das Verbot jedoch nicht kommentieren. LGBTi steht für Lesben, Schwule (englisch: Gays), Bisexuelle, Transsexuelle und für intersexuelle Menschen. Die deutsche Botschaft wollte die Filmtage in Zusammenarbeit mit dem Kino und einer türkischen Organisation, die Filmfestivals organisiert, veranstalten, wie aus der Einladung hervorgeht.
Unter anderem sollte der Film »Aus der Haut« gezeigt werden, der sich um das Leben eines schwulen Teenagers dreht. Der Drehbuch-Autor Jan Braren war zu einem Gespräch mit den Zuschauern eingeladen. nd/dpa
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