Schranke für ARD und ZDF im Netz
Verlegerchef
Der neue Präsident des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Rudolf Thiemann, sieht in den Online-Aktivitäten der öffentlich-rechtlichen Sender eine Bedrohung. »Wenn die Ministerpräsidenten hier keine klare Schranke setzen, dann ist vollkommen klar, dass vielen Verlagen das Wasser im Internet abgegraben wird«, sagte Thiemann der Deutschen Presse-Agentur. »Es kann nicht sein, dass die Begrenzung öffentlich-rechtlicher presseähnlicher Angebote aufgeweicht wird.« Diese Angebote seien nicht kostenlos, auch wenn viele User diesen Eindruck hätten.
Wenn die Länderchefs, die über dieses Thema diskutieren, den Öffentlich-Rechtlichen noch mehr Aktivitäten im Netz als bisher erlaubten, würde das außerdem den Finanzbedarf der Sender erhöhen, sagte Thiemann.
Unabhängig von der Auseinandersetzung mit den Öffentlich-Rechtlichen muss sich die Zeitschriftenbranche nach Überzeugung des VDZ-Präsidenten noch mehr als bisher um die Werbewirtschaft bemühen: »Die Werbekunden schalten Anzeigen, wenn wir nachweisen, dass es besser ist, bei uns zu werben«, sagte er. »Die Skepsis bei den großen Werbetreibenden wächst, dass die Klickwirtschaft nicht nachweisen kann, was sie bringt.« Deshalb müssten die Verlage sich anstrengen, den Werbekunden nachzuweisen, dass es effektiver und effizienter sei, in ihren Umfeldern zu werben.
ARD und ZDF begründen das kostenlose Angebot im Netz mit dem öffentlich-rechtlichen Auftrag. Dieses Angebot werde von den Nutzern über den Gebührenbeitrag finanziert. dpa/nd
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.