- Politik
- Präsidentschaftswahl in Chile
Piñera kehrt in höchstes Staatsamt zurück
Konservativer Unternehmer kommt auf 54,6 Prozent Zustimmung / Mitte-Links-Kandidat Guillier erkennt Wahlniederlage an
Santiago de Chile. Der konservative Unternehmer Sebastián Piñera wird in Chile die Nachfolge der sozialdemokratischen Staatspräsidentin Michelle Bachelet antreten. Der Kandidat der Oppositionskoalition kam am Sonntag nach Auszählung von 99,9 Prozent der Stimmen auf 54,6 Prozent, der Mitte-Links-Kandidat Alejandro Guillier auf 45,4 Prozent. Guillier erkannte seine Niederlage bereits an und gratulierte Piñera zum Wahlsieg. Auch Staatschefin Bachelet wünschte Piñera in einem Telefongespräch Erfolg für seine Präsidentschaft.
Piñera, der bereits zwischen 2010 und 2014 die Geschicke des südamerikanischen Landes lenkte, war in der ersten Wahlrunde am 19. November vorne gelandet. Der Geschäftsmann kam auf 36,6 Prozent der Stimmen, der frühere Journalist Guillier auf 22,7 Prozent. Als die beiden Erstplatzierten traten sie nun in der Stichwahl gegeneinander an.
Piñera wird das Amt am 11. März übernehmen. Über eine eigene parlamentarische Mehrheit wird er nicht verfügen und deswegen auf die Bildung von Bündnissen angewiesen sein.
Amtsinhaberin Bachelet durfte wegen der Verfassung nicht zur direkten Wiederwahl antreten. Sie war bereits zwischen 2006 und 2010 Präsidentin - und hatte das Amt dann an Piñera übergeben. In ihrer zweiten Amtszeit setzte sie Reformen durch, unter anderem die Einführung der Ehe für Alle und die Legalisierung von Abtreibungen.
Chile vollzieht wie andere lateinamerikanische Länder einen Rechtsruck. Auch in Argentinien, Brasilien und Peru sind in den vergangenen Jahren konservative Präsidenten an die Macht gekommen. Nur in Venezuela, Bolivien, Nicaragua und Kuba stellt die Linke noch die Regierung. Agenturen/nd
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