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Letzte Zeugnisse

  • Lesedauer: 1 Min.

Das Landesdenkmalamt Berlin hat sechzehn großformatige Schleifsteine aus dem 19. Jahrhundert gerettet. In der Pankower Damerowstraße dienten die Steine zuletzt als Wegebelag in einem privaten Grundstück, bis sie im Zuge von Bauarbeiten entfernt wurden. Das Landesdenkmalamt Berlin stellte die Steine als bewegliche Bodendenkmale unter Denkmalschutz, um sie in ihrem Zusammenhang zu erhalten. Alle sechzehn Schleifsteine kamen jetzt ins Marzahner Mühlenmuseum.

Das Landesdenkmalamt Berlin vermutet, dass die Schleifsteine aus dem nahe gelegenen Lager der Feilenfabrik mit Dampfschleiferei der Firma Ed. Mägdefrau stammen, das sich laut Schriftstücken seit 1896 in der Damerowstraße befand. Seit 1877 betrieb die Firma in der Gerichtstraße 83 in Wedding eine Feilenfabrik mit Dampfschleiferei, für die die Steine vermutlich vorgesehen waren. Über das Lager teilt das Berliner Adressbuch von 1921 mit: »Größtes Lager von Schleifsteinen aller Dimensionen und Schleifsteintrögen«. Die Firma ist bis 1930 in der Damerowstraße nachweisbar. Damit sind die sechzehn Schleifsteine ein letztes Zeugnis der ortsansässigen Dampfschleiferei und erinnern an einen handwerklichen Werkzeuggebrauch, der mittlerweile durch moderne Verfahren abgelöst wurde. Das Marzahner Mühlenmuseum erklärte sich bereit, alle sechzehn Steine ab 2018 auch im Funktionszusammenhang zu präsentieren. nd

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