Autofahren

Angsthasen III

Angst ist dazu da, uns aufmerksam zu machen. Sie soll uns davor schützen, leichtfertig Fehler zu begehen. So sprechen doch die Angstapologeten. Angst ist eine fiese Hexe, nichts weiter. An ihr ist nichts Gutes. Besonders schlimm ist es mit ihr, wenn man gezwungen ist, Dinge zu tun, die man wirklich nicht gut kann. Erst macht man sie selten, kann nicht besser werden, irgendwann nie mehr. Ein Teufelskreis, der nur einen Schuldigen kennt: Angst vor der eigenen Unfähigkeit.

Ich habe kaum vor etwas Angst, das hat neben einem gewissen Grad an gesunder Konsequenzenignoranz und einer relativ angstfreien Erziehung auch damit zu tun, dass ich bisher äußerst sporadisch dazu gezwungen war, Dinge zu tun, die ich nicht gut kann.

Autofahren ist so ein schwieriges Thema. Ich fahre immer mal wieder, gehöre noch nicht zu denen, die vor der Angst kapituliert haben, aber immer geht irgendwas schief. Ich bin also kurz davor, gar nicht mehr ins Auto zu steigen. Ich habe diverse Blumenkästen und Poller umgenietet, habe Bordsteine mitgenommen (Papa, das war der sauteure Achsbruch, bei dem niemals herauskam, wer das gewesen sein soll) und versetze Freunde bei bescheuerten Überholmanövern in Panik. Zuletzt rückwärts eingeparkt bin ich bei meiner Fahrprüfung 2006. Weil so gut wie jede der raren Fahrten in einer halben Katastrophe endet, fahre ich nicht mehr. Christin Odoj

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