Cannabis-Bauer

Mike Tyson fängt wieder mit Drogen an. Diesmal aber legal

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.

In seinem Innern sei er stets ein Angsthase gewesen. Weil er sich aber nicht schikanieren lassen wollte, wurde ein »Bad Boy« aus ihm. Er habe »viele schlechte Dinge« auf dem Gewissen. So kann man es in »Undisputed Truth« (»Unbestreitbare Wahrheit«) nachlesen. Geschrieben hat die Autobiografie der frühere Schwergewichts-Boxweltmeister Mike Tyson. Das ist der, der 1997 einem Gegner ein Stück vom Ohr abgebissen hat. Mehrfach musste sich die Justiz um ihn kümmern. Tyson saß unter anderem wegen Vergewaltigung. Comebacks misslangen, 2005 endete die Boxerkarriere. Er tingelte als Überraschungsgast durch TV-Sendungen und hatte eine Broadway-Show.

Drogen gehörten zu seinem Leben. Kokain habe er bereits mit elf Jahren probiert, später kamen Antidepressiva und Marihuana hinzu. »Iron-Mike« stand vor wichtigen Kämpfen unter Drogeneinfluss und hat - so gab er zu - bei Dopingtests betrogen. Dabei nutzte er seinen »Whizzer«, einen nachgemachten Penis, in den er den Urin eines anderen füllte. 2000 flog er auf. Er hatte vergessen, die Attrappe umzuschnallen.

Nun begann der 51-Jährige eine neue Drogenkarriere. Er gründete mit drei Geschäftspartnern eine Marihuana-Farm rund zwei Autostunden nordöstlich von Los Angeles. Das bestätigte Tyson, nachdem auf der Website »The Blast« darüber berichtet wurde. Die »Tyson Ranch« ist so groß wie 22 Fußballfelder. Auf der Hälfte der Fläche soll Marihuana angebaut werden. Hinzu will man eine Ausbildungsstätte und eine Anlage zur Gewinnung des Wirkstoffs THC bauen. Auch »Edibles«, das sind mit THC versetzte Kekse, werden gebacken. Ein Amphitheater sowie ein Campingplatz sollen Besucher anlocken.

Im Gegensatz zu früheren Drogenabenteuern ist das alles legal. Zu Jahresbeginn hat der US-Bundesstaat Kalifornien Cannabis für die Allgemeinheit freigegeben. Auch in Colorado, Washington, Oregon, Alaska und Nevada ist der Verkauf von Marihuana zu nichtmedizinischen Zwecken erlaubt. In anderen US-Staaten sollte »Bad Boy Tyson« jedoch besser keine zu duftenden Läden eröffnen.

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