• Politik
  • Rassismusvorwurf gegen Modekette

H&M nimmt umstrittenen Pullover aus dem Sortiment

Modekette entschuldigt sich für Foto, das schwarzen Jungen in Oberteil mit der Aufschrift »Coolster Affe im Urwald« zeigt

  • Lesedauer: 2 Min.

Stockholm. Die schwedische Modekette H&M hat mit einer als rassistisch empfundenen Werbung für Empörung gesorgt. Auf der Website des Labels war auch am Montag noch vorübergehend ein schwarzer Junge in einem grünen Kapuzen-Pullover abgebildet, der den Schriftzug »Coolest Monkey in the Jungle« (Coolster Affe im Urwald) zeigte. Das Unternehmen zog die Werbung nach Kritik später zurück und entschuldigte sich »bei jedem, den dies verletzt hat«. Inzwischen hat das schwedische Unternehmen das Kleidungsstück aus dem Sortiment genommen.

Die Modebloggerin Stephanie Yeboah schrieb bereits am Sonntag: »Wessen Idee war das bei @hm, diesen kleinen schwarzen Jungen zu zeigen, der einen Pullover mit der Zeile 'coolest monkey in the jungle' trägt?« Es sei doch hinlänglich bekannt, dass »Affe« eine verbreitete »rassistische Verunglimpfung« für Schwarze sei. Auch der Fußballer Kevin Prince Boateng, bekannt unter anderem für sein antirassistisches Engagement auf und neben dem Platz, übte im Kurznachrichtendienst Twitter Kritik an der Modemasche: »Ist das Euer Ernst @hm ??????« Der Musiker The Weeknd kündigte indes an, die Zusammenarbeit mit H&M zu beenden. Der Kanadier mit äthiopischen Wurzeln hatte bei der Marke seine eigenen Kollektionen herausgebracht und für sie gemodelt.

In den vergangenen Jahren hatten Konzerne mehrfach Werbeskandale ausgelöst: 2014 musste das Modelabel Zara einen gestreiften Schlafanzug mit gelbem Stern zurückziehen, der an die Kleidung jüdischer Häftlinge in NS-Konzentrationslagern erinnerte. Im vergangenen Oktober sah sich die Pflegeprodukte-Marke Dove zu einer Entschuldigung veranlasst, nachdem in einer Werbung ein schwarzes Model nach dem Wechsel seines Tops in ein weißes mutiert war. AFP/nd

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.