Wie kann man sich vor Liebesbetrügern schützen?

Fragen & Antworten: Tipps der Polizei

  • Lesedauer: 2 Min.

Viele Fälle des sogenannten Romance-Scammings landen auf dem Tisch von Heike Seitzer. Sie leitet in Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) die Kriminalinspektion 3 für Wirtschaftsdelikte und Korruption und bearbeitet Anzeigen gegen Liebesbetrüger. Sie gibt Tipps, wie man sich vor Liebesbetrügern schützen kann.

Woran kann ich früh erkennen, dass ich mit einem Liebesbetrüger chatte?

Misstrauisch werden sollte man, wenn sehr früh Liebesschwüre kommen und schon nach kurzer Bekanntschaft ein gemeinsames Leben in Aussicht gestellt wird. Zudem schreiben Täter meist in brüchigem Deutsch, weil sie ihre Sätze durch ein Online-Übersetzungsprogramm gejagt haben. Vereinbarte Treffen platzen, stattdessen kommen Geldforderungen. Ich rate dringend, nie Geld an Menschen zu überweisen oder zu übergeben, die man noch nie gesehen hat - egal wie gut die Begründung ist.

Oft klingen die Geschichten der Täter plausibel. Gibt es Möglichkeiten, ihre Lügen zu enttarnen?

Die Täter versuchen, seriös aufzutreten. Bei Männern klopft oft die reizvoll gekleidete Ärztin aus Osteuropa an. Bei Frauen melden sich gern promovierte Geologen, Doktoren oder hochrangige Offiziere. Sie schicken attraktive Fotos von sich, die aber meistens von anderen Internetseiten gestohlen sind. Oft werden Bilder professioneller Models missbraucht. Es gibt Anti-Scamming-Foren, in denen man recherchieren kann, ob ein Bild schon mal im Zusammenhang mit Liebesbetrug verwendet wurde.

Viele Opfer verschulden sich. Was aber passiert, wenn von ihnen kein Geld zu holen ist?

Dann wird von den Betrügern manchmal versucht, sie als Geldwäscher zu gewinnen. In solchen Fällen bittet die Internet-Bekanntschaft darum, dass das Opfer das eigene Bankkonto zur Verfügung stellt, um Geldbeträge ins Ausland weiter zu überweisen. Auch hier wird wieder eine scheinbar plausible Begründung vorgeschoben, verbunden mit Liebesschwüren. Die Opfer kann das in ernste Schwierigkeiten bringen, denn sie machen sich damit strafbar. dpa/nd

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.