Trump beschimpft afrikanische Staaten und Haiti

USA wollen Nachzug von Familienmitgliedern von Einwanderern begrenzen und Green-Card-Verlosung einschränken

  • Lesedauer: 2 Min.

Washington. Bei den Beratungen über ein neues Einwanderungsgesetz hat sich US-Präsident Donald Trump Berichten zufolge verächtlich über Migranten aus Afrika und Haiti geäußert. Die Zeitung »Washington Post« schrieb am Donnerstag unter Berufung auf Teilnehmer der Gespräche, Trump habe gefragt, warum so viele Menschen aus »Drecksloch-Ländern« in die USA kämen. Die »New York Times« zitierte den Präsidenten ebenfalls mit dieser Äußerung. Trumps selbst bestreitet inzwischen die Äußerungen auf Twitter. Die Sprache, die er benutzt habe, sei »hart« gewesen, jedoch nicht so wie behauptet.

Trump traf sich am Donnerstag mit Senatoren und Kongressabgeordneten im Weißen Haus, um einen von beiden Parteien vorgelegen Gesetzentwurf zu beraten. Dieser soll den Nachzug von Familienmitgliedern von Einwanderern begrenzen und die Green-Card-Verlosung einschränken. Im Gegenzug sollen hunderttausende sogenannte Dreamer (Träumer), die als Kinder illegal in die USA gekommen waren, im Land bleiben dürfen. »Warum kommen all diese Menschen aus Drecksloch-Ländern hierher?«, fragte Trump. Er bezog sich dabei auf afrikanische Länder und Haiti. Zugleich schlug er vor, dass die USA mehr Einwanderer aus Ländern wie Norwegen aufnehmen sollten. »Wozu brauchen wir noch mehr Haitianer?«, soll der Präsident gefragt haben. »Bringt sie raus.«

Das Weiße Haus dementierte die Wortwahl Trumps nicht. Präsidentensprecher Raj Shah erklärte, während einige Politiker in Washington sich für fremde Länder einsetzten, werde »Trump immer für das amerikanische Volk kämpfen«. Es gehe ihm um »dauerhafte Lösungen«. Der demokratische Kongressabgeordnete Luis Gutierrez sagte, nun sei »zu hundert Prozent« klar, »dass der Präsident ein Rassist ist, der die von unserer Verfassung garantierten Werte nicht teilt«.

Der Kampf gegen Einwanderer war eines von Trumps zentralen Versprechen. Mit seiner harschen Anti-Immigranten-Rhetorik sorgte er im Wahlkampf immer wieder für Empörung, etwa als er Einwanderer aus Mexiko pauschal als »Vergewaltiger« brandmarkte. AFP/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal