- Berlin
- Gewalt in Cottbus
Mit Messers Schneide
MEINE SICHT: Andreas Fritsche findet, Waffen sollte nur die Polizei tragen
In Cottbus ist ein Klima entstanden, in dem syrische Jugendliche Messer bei sich tragen, sie auch ziehen und sogar zustechen. Dafür kann und darf es kein Verständnis geben, denn Messer sind Kochutensilien, Werkzeuge oder Waffen und gehören deshalb in die Küche oder in den Gartenschuppen, ins Gepäck jedoch maximal bei einer Campingreise. Waffen trägt auf offener Straße die Polizei, und niemand sonst sollte dies tun.
Es stellt sich jedoch die Frage, ob die vielen Übergriffe auf Flüchtlinge in Cottbus und Umgebung dazu geführt haben, dass Asylbewerber sich dort bewaffnen. Neonazis haben sogar Recht, wenn sie Cottbus als Brennpunkt bezeichnen, aber es ist ein Brennpunkt rechter Gewalt.
Das grundlose Ziehen eines Messers gegen einen 51-jährigen Passanten soll mit diesem Hinweis aber keinesfalls entschuldigt werden. Der Junge, der dies getan hat, war bereits als gewalttätig bekannt. So einer gehört nicht einfach aus der Stadt weggeschickt. Er sollte in ein geschlossenes Heim eingewiesen werden, wo er sich einer Therapie unterziehen müsste. Denn seine Handlungsweise ist nicht normal. In Frostenwalde gibt es eine ausgezeichnete Einrichtung, die unter dem Leitspruch »Menschen statt Mauern« dazu gedacht ist, Tatverdächtige aufzunehmen, die andernfalls in Untersuchungshaft sitzen müssten. Es hieß gerade erst, sie sei nicht ausgelastet.
Jetzt mehr Polizeistreifen zu Fuß durch die Straßen zu schicken und Streetworker einzusetzen, ist gewiss richtig. Leider muss man aber sagen: Ganz lässt sich nie ausschließen, dass irgendwo doch etwas geschieht.
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