Entschädigungs-Fond für Weinsteins Opfer

Die Produktionsfirma des Hollywood-Moguls soll künftig in Frauenhand liegen

  • Maria Jordan
  • Lesedauer: 2 Min.

New York. Eine Investorengruppe um eine ehemalige Mitarbeiterin von Ex-US-Präsident Barack Obama, die kurz vor dem Kauf von Harvey Weinsteins Filmproduktionsfirma steht, will dem Unternehmen offenbar ein völlig neues Image verpassen.

Hauptinvestorin Maria Contreras-Sweet war unter Obama Direktorin der US-Behörde für kleine und mittlere Unternehmen und plant laut Insiderberichten unter anderem private Stillräume für junge Mütter und drei freie Mahlzeiten für alle Mitarbeiter. Außerdem soll ein sogenannter »Opfer-Fond« gegründet werden, aus dem Entschädigungen an die Frauen gezahlt werden sollen, die angeben, von Hollywood-Mogul Harvey Weinstein sexuell belästigt worden zu sein. Contreras-Sweet plane etwa 20 Millionen US-Dollar für den Entschädigungs-Fond, heißt es aus Verhandlungskreisen.

»Es geht vom einen Extrem in das andere«, sagte laut dem Hollywood-Nachrichtenportal »The Wrap« ein Insider. Die Investoren führten bereits Bewerbungsgespräche mit einer Reihe mächtiger Hollywood-Frauen für die Zusammensetzung des Firmenvorstands. Dass der Vorstand der neuen Firma von Frauen geführt werden müsse, hatte Contreras-Sweet bereits im November in einem Brief geschrieben.

Insgesamt liegen fast ein dutzend Angebote für den Kauf der Weinstein Company vor. Das aktuelle Gebot von Contreras-Sweet soll bei 500 Millionen US-Dollar liegen. Die Firma steht infolge der Vorwürfe gegen ihren Mitgründer Harvey Weinstein kurz vor dem Bankrott. Seit Oktober haben ihm mehr als hundert Frauen vorgeworfen, sie belästigt oder vergewaltigt zu haben. Die Weinstein-Affäre löste eine neue Welle des Protests gegen sexuelle Gewalt aus und gab abermaligen Anstoß für die Metoo-Debatte. mit Agenturen

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal