Pakistan will Afghanen ausweisen

Zwei Millionen Flüchtlinge wären betroffen

Islamabad. Die pakistanische Regierung hat am Donnerstag angekündigt, dass mehr als zwei Millionen afghanische Flüchtlinge innerhalb von 60 Tagen das Land verlassen müssen. Erst am Mittwoch hatte Pakistan eine für Ende Januar geplante Ausweisung abgesagt.

Zu Anfang des Jahres hatte das Kabinett beschlossen, die Aufenthaltsgenehmigung für die Afghanen, die zum Teil schon seit Jahrzehnten in Pakistan leben, nur noch bis Ende Januar zu verlängern. Am Mittwoch sagte jedoch ein Sprecher des Ministeriums für Grenzangelegenheiten, dass die Menschen weitere fünf Monate bis Ende Juni bleiben könnten.

Regierungschef Shahid Khaqan Abbasi ordnete aber Stunden später die Verkürzung der Frist auf 60 Tage an. Dies sei auf Anraten der Sicherheitsbehörden geschehen, hieß es aus Regierungskreisen. Die Nachrichtendienste warnten, dass sich Mitglieder afghanischer Extremistengruppen unter die Flüchtlinge gemischt hätten.

Pakistan beherbergt Millionen Flüchtlinge aus Afghanistan. Seit einigen Jahren verschlechtert sich aber das Verhältnis zwischen den Nachbarn zunehmend. Afghanistan und auch die USA werfen Pakistan vor, die afghanischen Taliban zu unterstützen. Nach erheblichen Repressalien von pakistanischen Behörden waren 2016 knapp eine Million Afghanen in ihr Land zurückgekehrt. dpa/nd

Kommentar Seite 4

nd Journalismus von links lebt vom Engagement seiner Leser*innen

Wir haben uns angesichts der Erfahrungen der Corona-Pandemie entschieden, unseren Journalismus auf unserer Webseite dauerhaft frei zugänglich und damit für jede*n Interessierte*n verfügbar zu machen.

Wie bei unseren Print- und epaper-Ausgaben steckt in jedem veröffentlichten Artikel unsere Arbeit als Autor*in, Redakteur*in, Techniker*in oder Verlagsmitarbeiter*in. Sie macht diesen Journalismus erst möglich.

Jetzt mit wenigen Klicks freiwillig unterstützen!

Unterstützen über:
  • PayPal