Erdogans Hass geht nicht auf

Marie Frank über die Stimmung zwischen KurdInnen und TürkInnen in Berlin

  • Marie Frank
  • Lesedauer: 1 Min.

Seit Recep Tayyip Erdoğans Angriff auf das von KurdInnen basisdemokratisch verwaltete Afrin vergeht keine Woche ohne Solidaritätsdemonstrationen. Vielerorts kam es am Rande zu Spannungen zwischen KurdInnen und türkischen NationalistInnen. Im Flughafen Hannover wurde eine kurdische Spontandemonstration von AKP-AnhängerInnen angegriffen und endete in einer Massenschlägerei mit 180 Personen. Auch in Berlin gab es in der Vergangenheit immer wieder gewalttätige Auseinandersetzungen, die Angst vor Konflikten zwischen der kurdischen und der türkischen Community ist dementsprechend groß. Glücklicherweise verliefen die Demonstrationen in der Hauptstadt bislang weitgehend gewaltfrei, türkische und kurdische Verbände betonen die friedliche Stimmung und setzen auf Deeskalation.

Während in der Türkei bereits das Bekenntnis für Frieden eine Inhaftierung wegen Terrorpropaganda nach sich ziehen kann, scheint sich in Berlin auch innerhalb der türkischen Community die Einsicht durchzusetzen, dass der Angriff auf Afrin weniger mit Terrorabwehr als mit Kriegsführung gegen politische GegnerInnen zu tun hat. Das ist kaum verwunderlich angesichts der Tatsache, dass auch in Deutschland immer mehr TürkInnen im Exil leben, die aufgrund ihres Einsatzes für eine freie Gesellschaft von Erdoğan als TerroristInnen verfolgt werden.

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.