Lackschuh? Barfuß!

Heute beginnt die Berlinale - die MeToo-Debatte hat schon jetzt Spuren hinterlassen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Welche Fußbekleidung ist die richtige? Barfuß oder Lackschuh? Moonboots oder selbst gestrickte Socken? Bei den Filmfestspielen in Cannes wurden im Jahr 2015 mehrere Frauen abgewiesen, als sie nicht mit High Heels, sondern mit flachen Schuhen den sogenannten Roten Teppich betreten wollten. Dieter Kosslick, der Chef der Berlinale, die heute Abend mit einer Eröffnungsgala beginnt und bis 25. Februar dauert, ist da etwas entspannter: »Wir werden keine Frau zurückweisen, die flache Schuhe trägt, und keinen Mann, der High Heels trägt.« Das ist erfreulich.

Kosslick mag Rote Teppiche, rote Schals und gutes Essen. Am Mittwoch eröffnete er schon mal den sogenannten Berlinale-Street-Food-Markt am Potsdamer Platz.

Bis einschließlich nächstes Jahr wird der Mann, der das größte Publikumsfestival nun schon seit 17 Jahren leitet, voraussichtlich noch die Verantwortung für die Filmfestspiele tragen. Wer der schwäbischen Frohnatur nachfolgen wird, ist noch immer offen.

Zur laufenden Debatte über sexuelle Übergriffe von Künstlern und zur Frage, ob die Person des Künstlers immer von seiner Kunst zu trennen ist, äußerte sich der Festivalleiter in einem Interview mit der »Neuen Osnabrücker Zeitung« so: »Man muss es trennen. Als Veranstalter haben wir uns in diesem Jahr trotzdem anders entschieden. Wir haben in diesem Jahr Arbeiten von Leuten nicht im Programm, weil sie für ein Fehlverhalten zwar nicht verurteilt worden sind, es aber zumindest zugegeben haben.«

Bei der diesjährigen 68. Berlinale werden 19 von insgesamt 24 Wettbewerbsfilmen um die Silbernen und den Goldenen Bären konkurrieren, darunter vier deutsche Beiträge. Auch eine Dokumentation ist dabei. tbl

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