Kritik an Hochschulen wegen Nachweispraxis bei Erkrankungen

  • Lesedauer: 1 Min.

Dresden. Die sächsische LINKE kritisiert die Hochschulen im Freistaat, weil sie bei krankheitsbedingten Absagen von Prüfungen außer dem Krankenschein der Studierenden noch weiterführende Erläuterungen verlangen. »Krankschreibungen werden beim Prüfungsrücktritt zunehmend nicht mehr anerkannt, immer mehr Prüfungsausschüsse verlangen nähere Erläuterungen des Krankheitsbildes«, erklärte der Landtagsabgeordnete René Jalaß am Freitag. Arbeitnehmer müssten dagegen nur eine Bescheinigung vorlegen, in der die Arbeitsunfähigkeit ärztlich belegt wird. Jalaß sieht die Gefahr, dass Betroffene vertrauliche Gesundheitsdaten offenbaren müssen. Dabei gehe es auch um Informationen, die der ärztlichen Schweigepflicht unterliegen. Das möge vielleicht bei einer Erkältung harmlos erscheinen. Bei Krankheitsbildern wie Depressionen oder Burn-Out könne und dürfe es den Studierenden aber nicht zugemutet werden, dass Mitglieder der Prüfungsausschüsse davon erfahren. Diese Praxis kollidiere mit dem Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung. Jalaß hatte zu dem Thema eine Kleine Anfrage im Parlament gestellt und begehrt nun weiter Auskunft von der Regierung. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal