Das Gesicht der Waffenlobby

Personalie

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: 2 Min.

Tea-Party, »Breitbart News«, Waffenlobby - Dana Loeschs Lebenslauf würde gleich für mehrere Karrieren am äußersten rechten Rand der US-amerikanischen Politik reichen. Die 39-Jährige kämpft gegen alles, was sie als links, liberal oder gegen die Nation gerichtet erachtet. Die Sprecherin der National Rifle Association (NRA), der Waffenlobby in den USA, griff nun verbal die Hinterbliebenen des jüngsten Schulmassakers in Parkland, Florida an und beschuldigt sie, ihre Trauer und Empörung über den Verlust ihrer Kinder zu instrumentalisieren: »Weinende Mütter sind gut für die Quote.«

Normalerweise schweigt die NRA nach Massakern für eine Weile, aber nachdem Überlebende nun Politiker in Bedrängnis bringen, die Gelder der Waffenlobby angenommen haben, nahm Loesch an einer Diskussion des Senders CNN teil. Dort warb sie für die von US-Präsident Donald Trump nun vorgeschlagene Idee, Lehrer zu bewaffnen. Beim Verlassen der Halle wurde sie ausgebuht.

Nach ihrem Abschluss an der Webster-Universität erlangte Loesch mit einem Blog für Mütter Bekanntheit. Ihre Karriere am rechten Rand begann 2008 mit einer Radiosendung, in der sie sich als »konservative Alternative« inszenierte. Im Jahr darauf gründete sie den örtlichen Ableger der Tea-Party in St. Louis. Es folgte eine Anstellung beim Nachrichtenportal des rechten Publizisten Andrew Breitbart, 2014 folgte der Bestseller »Hands off my gun«, (»Hände weg von meiner Waffe«) und im vergangenen Jahr die Anstellung als Sprecherin der NRA, wo sie gleich mit einem Video für Furore sorgte, in dem sie liberale Medien der Lüge bezichtigte.

Seit 2012 will sich die NRA ein neues Image geben. Obwohl sie vor allem alte, weiße Männer als Mitglieder hat, setzt sie vermehrt auf Frauen, um gegen Waffenrestriktionen zu kämpfen. Die zweifache Mutter Loesch sorgt für die dementsprechende Propaganda: Sie trage Waffen, gerade weil sie Mutter sei. Und wenn sie von einem großen, kräftigen Mann angegriffen werde, sei ihre Waffe ihr »feministischer Ausgleicher«.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal