Mindestlohn könnte im Jahr 2019 auf 9,19 Euro steigen

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Der gesetzliche Mindestlohn könnte 2019 auf 9,19 Euro steigen. Derzeit liegt er bei 8,84 Euro pro Stunde. Grund für die Steigerung sind Zahlen, die das Statistische Bundesamt Ende Januar 2018 bekanntgab. Danach ist der Index der monatlichen Stundenverdienste im Zeitraum von Dezember 2015 bis Dezember 2017 um 4,8 Prozent gestiegen.

Die Entwicklung des Tarifindex ist relevant für die Anpassung des gesetzlichen Mindestlohns. Die Mindestlohnkommission orientiert sich bei der zweijährlichen Anpassung daran. Sieht sie »keine besonderen, gravierenden Umstände in der Konjunktur- oder Arbeitsmarktentwicklung«, wird sie der Tarifentwicklung folgen. Demnach könnte der Mindestlohn ab 1. Januar 2019 auf 9,19 Euro ansteigen.

Zahl der Arbeitsunfälle ist gesunken

Die Zahl der Arbeitsunfälle sinkt seit Jahren. Demnach ist die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle je einer Million geleisteter Arbeitsstunden (ohne landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft) seit 2007 von 16,9 auf 13,9 im Jahr 2016 gesunken. Auch die Anzahl der tödlichen Arbeitsunfälle ist von 2007 bis 2016 um 31 Prozent gesunken.

Jedem Fünften fehlt Ausbildung für seinen Job

Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung arbeitet in Deutschland jeder fünfte Arbeitnehmer in einer Fachkraft-, Spezialisten- oder Expertenposition, ohne die erforderliche formale Qualifikation zu besitzen. Da sich viele von ihnen aber firmenintern weitergebildet hätten, füllten sie die Stelle oft erfolgreich aus. Zudem profitierten sie von oft langer Berufserfahrung. Besonders häufig werden Facharbeiterstellen mit formal unterqualifizierten Beschäftigten besetzt. So arbeiten 54 Prozent der Arbeitnehmer ohne Abschluss auf Fachkraftstellen.

Immer weniger Handwerker mit einem Meisterbrief

In Sachsen-Anhalt haben im vergangenen Jahr so wenige Handwerker einen Meisterbrief verliehen bekommen wie lange nicht mehr. Zwischen Januar und Dezember hätten 294 Handwerker ihre Ausbildung mit diesem höchsten Abschluss beendet. Das waren 10 Prozent weniger als im Jahr zuvor und sogar knapp 40 Prozent weniger als 2013.

Die Landesregierung versucht seit 2017, mit einem Förderprogramm mehr Meister für den Schritt in die Selbstständigkeit zu bewegen. Sachsen-Anhalt gibt 10 000 Euro an Meister, die einen Betrieb gründen oder übernehmen und selbst mindestens 15 000 Euro investieren.

In Sachsen sinkende Zahl der Handwerksbetriebe

In Sachsen ist 2017 die Zahl der Handwerksbetriebe um knapp 600 zurückgegangen. Sie lag Ende Dezember bei rund 56 800. Strukturwandel und Altersgründe seinen die Ursachen. In Sachsen sind mit 62,5 Prozent knapp zwei Drittel der Handwerksbetriebe zulassungspflichtig. Bei den zulassungsfreien Betrieben gab es es einen Zuwachs vor allem bei Fotografen, Gebäudereinigern oder Maßschneidern. Insgesamt arbeiten bis zu 320 000 Menschen in einem Handwerksberuf.

Psychische Erkrankungen führen zu hohen Fehlzeiten

Psychische Erkrankungen waren laut Statistik nach Muskel-Skelett-Erkrankungen 2016 der zweithäufigste Grund für betriebliche Fehlzeiten. Das geht aus einer Übersicht der Bundespsychotherapeutenkammer hervor. Demnach stieg die Zahl der psychisch bedingten Krankschreibungen von 5,1 auf 6,2 Prozent. Die durchschnittliche Dauer psychisch bedingter Krankschreibungen lag bei 34 Arbeitstagen.

Bildschirmarbeit: Platz vor Tastatur einrichten

Ständige Arbeit am Computer sorgt oft für Probleme mit den Augen, dem Rücken und Nacken. Berufstätige können sich davor schützen, indem sie ihren Arbeitsplatz optimal einrichten, empfiehlt die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM). So sollten zwischen Tastatur und Schreibtischkante zum Beispiel 10 bis 15 Zentimeter Platz sein - als Ablagefläche für die Handballen. Der Richtwert für den Abstand zwischen Augen und Monitor liegt bei 45 bis 60 Zentimetern. Agenturen/nd

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