Zuschauer zu Teilnehmern

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Als erste Frau an der Spitze des Martin-Gropius-Baus will Stephanie Rosenthal das Ausstellungshaus stärker öffnen und zu einem Ort des kulturellen Austauschs machen. Mit Ateliers wolle sie Künstler ins Haus holen, die Besucher sollten durch innovative Ausstellungsformate von Zuschauern zu Teilnehmern werden, kündigte die neue Museumsdirektorin am Montag bei ihrer Antrittspressekonferenz an. Rosenthal, 1971 in München geboren und die vergangenen zehn Jahre Chefkuratorin der Hayward Gallery in London, hat das renommierte Haus zum 1. Februar von dem langjährigen Direktor Gereon Sievernich übernommen. Ihr Programm soll an die Geschichte des Gebäudes anknüpfen und sowohl Archäologie wie auch das Zeitgenössische umfassen. Traditionelle Ausstellungen etwa von Gemälden sind zunächst nicht geplant.

Der 1881 eröffnete Gropius-Bau war früher ein Kunstgewerbemuseum und eine Schule. Daneben lag einst das Gestapo-Hauptquartier der Nazis, die Mauer führte direkt am Haus vorbei. Schon die erste von Rosenthal selbst kuratierte Ausstellung greift dieses Thema auf: Die koreanische Künstlerin Lee Bul wird sich in »Crash« (29. September bis 13. Januar 2019) mit Fragen von Grenzen, nationaler Teilung und Diktatur auseinandersetzen.

Als erste Vertreterin im neuen Programm »In House« hat die US-Künstlerin Wu Tsang Anfang des Jahres ihr Studio im Gropius-Bau bezogen. In Performances, Filmen, Skulpturen und Installationen erforscht sie die Zustände von Verbundenheit und Dazwischen-Sein in der Gesellschaft. Künftig soll jedes Jahr ein Künstler die Möglichkeit bekommen, im Gebäude zu arbeiten. dpa/nd

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