15 Jahre mit ausgestrecktem Mittelfinger
Es ist ein alter Streit, doch bleibt er immer neu: Manch sparwütigem Dauernörgler erscheint die Kulturszene übersubventioniert. Als wollten sie den zahlenfixierten Langweilern den ausgestreckten Mittelfinger entgegenrecken, initiierte ein Künstlerkollektiv im Jahr 2003 eine Spielstätte für zeitgenössische Dramatik und gab dem Ort einen schönen Namen: Theaterdiscounter. Das war als Statement zu den eigenen Produktionsbedingungen (keine öffentliche Förderung) und allgemein zu aktuellen politischen Prozessen der Kulturförderung gemeint.
Seit 15 Jahren also bietet das Haus im ehemaligen Fernmeldeamt (Ost) der freien Szene eine Bühne. Die Stadt hat sich in diesem Zeitraum verändert, der Theaterbetrieb im Spekulationshotspot Mitte von Berlin ebenfalls. Der Theaterdiscounter konnte sich halten. Seinen Geburtstag feiert er am Freitag mit Werkschauen, Musik und sicher auch mit einem Rückblick, bei dem die Inszenierung von Peter Handkes »Publikumsbeschimpfung« der Theaterdiscounter-Mitgründer Georg Scharegg und Patrick Wengenroth (Foto) von 2008 nicht fehlen darf. cba Foto: Theaterdiscounter
»Jubiläum: Der TD feiert 15.«, 20. April um 20 Uhr im Theaterdiscounter, Klosterstraße 44, Mitte
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