Jesiden durchgewinkt

Bremer BAMF-Mitarbeiterin soll unrechtmäßig Asyl gewährt haben

  • Lesedauer: 1 Min.

Bremen. Beim Flüchtlingsbundesamt (BAMF) steht eine leitende Mitarbeiterin der Behörde in Bremen im Verdacht, in mehr als 2000 Fällen Asyl gewährt zu haben, obwohl die Voraussetzungen dafür nicht gegeben waren. Dies teilte eine Sprecherin der Bremer Staatsanwaltschaft am Freitag mit. »Es geht um den Vorwurf der bandenmäßigen Verleitung zur missbräuchlichen Asylantragsstellung sowie um Bestechung und Bestechlichkeit«, erläuterte Staatsanwältin Antje Kück. Die Ermittlungen liefen schon seit Längerem, die Beschuldigte sei nicht mehr im Dienst.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt den Angaben zufolge gegen die suspendierte Leiterin, drei Juristen und einen Dolmetscher. Die Beamtin habe offenbar mit drei Anwälten zusammengearbeitet, die ihr Asylsuchende zugeführt hätten. Dabei seien die Asylsuchenden, meist Jesiden, nicht aus Bremen gekommen, sondern aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, sagte Kück. Die Jesiden sind eine kurdische religiöse Minderheit, die vor allem im nördlichen Irak und in Nordsyrien lebt.

Die Außenstelle Bremen war nach Informationen der Staatsanwältin formal gar nicht für die Asylsuchenden nicht zuständig. Die Leiterin habe in Eigenregie entschieden und die Anträge durchgewinkt. Noch sei nicht klar, ob und wie die Beamtin oder die Anwälte mit der Sache Geld verdient hätten, hieß es. epd/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal