Schluss mit dem Ausverkauf

Nicolas Šustr über die Liegenschaftspolitik des Bundes

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 1 Min.

Der verhinderte Verkauf des Dragonerareals in Berlin-Kreuzberg an einen privaten Grundstücksverwerter im Jahr 2016 war ein zäher und langer Kampf. An der grundsätzlichen Ausrichtung der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben hat sich trotz der Beteuerungen Berliner Politiker von SPD und sogar der CDU bis heute nichts geändert. Das auferlegte Wirtschaftlichkeitsgebot fördert bei der Immobilienabteilung des Bundesfinanzministeriums nach wie vor höchstmögliche Mieten und Verkaufspreise.

Beide Regierungsparteien im Bund zeigen wenig Verständnis für die Nöte der Mieter in Großstädten. Das zeigt sich in den mehr als laschen Verabredungen zum Thema im Koalitionsvertrag. Die rot-rot-grüne Kehrtwende in der hauptstädtischen Liegenschaftspolitik wird von den meisten Sozial- und Christdemokraten im Bundestag als eine erneute Laune dieser verrückten Berliner abgetan. Und so fand sich in den Regierungsparteien im Bund keine Mehrheit, um eine erneute Landprivatisierung in Berlin-Marzahn zu verhindern. Es ist kein gutes Vorzeichen für die anstehenden Verhandlungen zur Neuausrichtung der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Die Verwertungslogik des Bundes gefährdet massiv die Handlungsfähigkeit der Städte. Das bedroht den sozialen Zusammenhalt.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal