Zwischen Volksfest und Protest

Vielerorts richtet sich der 1. Mai gegen Nationalismus und Rechtsextremismus

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Wie so viele Geschichten, beginnt auch die des 1. Mai in den USA. An besagtem Datum traten 1886 Chicagos Arbeiter und Arbeiterinnen in den Streik, um die Einführung des Acht-Stunden-Tags zu erzwingen. Der Arbeitskampf endete blutig und die Proteste griffen auf Europa über. In Erinnerung an diese Ereignisse erklärte ein internationaler Arbeiterkongress in Paris den 1. Mai zum Kampftag.

Gerade in Zeiten wie diesen, in denen der Nationalismus wieder um sich greift, sei daran erinnert, dass der 1. Mai in vielen Ländern ein Feiertag ist. In der Türkei (siehe Foto) heißt er »Tag der Arbeit und Solidarität«, wird aber immer wieder von Übergriffen der Sicherheitskräfte überschattet.

In Deutschland hatten die meisten der bundesweit 500 Veranstaltungen zum Feiertag eher Volksfestcharakter. Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann zeigte sich trotz Tarifflucht und Digitalisierung zuversichtlich: »Wir haben vor 100 Jahren schon den Industriekapitalismus zivilisiert. Heute nennen wir das soziale Marktwirtschaft.«

In Chemnitz, Erfurt und Cottbus verbanden sich die Maidemos mit Protesten gegen Auftritte rechtsextremer oder rechtspopulistischer Gruppen.

Währenddessen richteten die Medien in Berlin ihre ganze Aufmerksamkeit auf die oft von Krawallen begleitete »Revolutionäre 1. Mai-Demonstration«. Dort sollten kurdische Fahnen gezeigt werden, um Solidarität mit den Kurden in Nordsyrien zu bekunden. Die linksradikale Demonstration endete erst nach Redaktionsschluss. nd Seiten 2 und 9

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal