Hebammenverband: Arbeit attraktiver machen

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Berlin. Unregelmäßige Arbeitszeiten und eine geringe Entlohnung halten Hebammen nach eigenen Angaben von der Arbeit in Geburtshilfeabteilungen an Kliniken ab. Das geht aus einer Umfrage hervor, die die Deutsche Hebammenhilfe am Donnerstag in Berlin veröffentlichte. Interviewt wurden mehr als 100 Experten aus Krankenhäusern zum Thema Personalpolitik. Ziel war es, die Angebote der Kliniken mit den Ansprüchen von Hebammen und Entbindungspflegern an einen Arbeitsplatz abzugleichen. Den Ergebnissen zufolge wissen die Kliniken sehr genau, was Hebammen an der Jobsituation in der klinischen Geburtshilfe stört. Vor allem wurden von potenziellen Bewerbern familienunfreundliche Arbeitszeiten (69 Prozent) und eine geringe Entlohnung (64 Prozent) genannt. Als Hemmnisse, ein Angestelltenverhältnis einzugehen, wurden auch eine zu hohe emotionale Belastung der Hebammen und eine große Verantwortung angeführt (beide je 45 Prozent). Entgegen der landläufigen Meinung sind teure Haftpflichtprämien für freiberufliche Hebammen eher nicht schuld am Hebammenmangel: Sie werden nur von 19 Prozent der befragten Experten erwähnt. »Es stimmt uns zuversichtlich, wie deutlich die Kliniken die dringendsten Herausforderungen auf dem Schirm haben«, sagte Florian Schwarz, Vorsitzender der Deutschen Hebammenhilfe. »Nun sollten diese auch endlich angepackt werden.« epd/nd

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