Regionalbahn fährt in Bayern frontal in stehenden Güterzug
Aichach. Nach dem schweren Bahnunfall mit zwei Toten und 14 Verletzten bei Aichach in Bayern ist am Dienstag gegen den Fahrdienstleiter der Deutschen Bahn Haftbefehl erlassen worden. Der 24-Jährige bleibt aber vorläufig auf freiem Fuß. Gegen Auflagen wurde der Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts der fahrlässigen Tötung außer Vollzug gesetzt, da keine unmittelbare Fluchtgefahr bestehe, teilte das Augsburger Polizeipräsidium mit. Die Ermittler werfen dem Mitarbeiter der Deutschen Bahn vor, für das Unglück verantwortlich zu sein.
Am Montagabend war eine mit etwa 30 Fahrgästen besetzte Regionalbahn auf dem Weg von Augsburg nach Ingolstadt auf einen stehenden Güterzug geprallt. Warum beide Züge auf demselben Gleis unterwegs waren, ist noch unklar. Die Kripo schließt nach bisherigen Ermittlungen eine technische Panne aus und sieht auf jeden Fall menschliches Versagen als Ursache. Der 37 Jahre alte Zugführer des Personenzuges und eine 73 Jahre alte Passagierin starben.
Im Laufe des Tages sollte noch ein externer Gutachter an die Unfallstelle kommen.
Der Vorfall in Aichach erinnert an das Zugunglück im oberbayerischen Bad Aibling vom Februar 2016. Damals waren zwei Züge der Bayerischen Oberlandbahn frontal zusammengestoßen. Zwölf Menschen starben. Der damals zuständige Fahrdienstleiter hatte auf dem Handy gespielt und Signale falsch gestellt. dpa/nd Foto: AFP/Christof Stache
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