Win-win im Kneipenstreit

Johanna Treblin über das Urteil zur Kadterschmiede

  • Johanna Treblin
  • Lesedauer: 1 Min.

Gewinnen kann der Eigentümer der Rigaer Straße 94 nicht mehr. Entweder er sieht ein, dass das Gericht die Räumungsklage gegen die linke Kneipe im Erdgeschoss des Hauses in Friedrichshain abgewiesen hat. Oder er geht in Berufung. Dann muss er sich aber zu erkennen geben.

Denn die »Freunde der Kadterschmiede«, wie der Verein heißt, der die Kneipe im ehemals besetzten Haus betreibt, haben genau genommen einen Doppelsieg erzielt. Sie haben das Gericht davon überzeugt, dass der Anwalt der Gegenseite sich nicht eindeutig als Vertreter des Hauseigentümers ausweisen kann, solange unklar ist, wer der Eigentümer eigentlich ist. Dadurch musste im Verfahren nicht geklärt werden, ob der Verein das Recht hat, die Räume im Erdgeschoss des Seitenflügels zu nutzen. Diese Frage nämlich hätte zuungunsten des Vereins ausfallen können.

Wenn der Eigentümer nun doch in Berufung geht, könnte die Frage zwar noch einmal aufgerollt werden. Urteilt das Gericht dann, dass die »Kadterschmiede« letztlich doch geräumt werden kann, haben die Kläger und ihre Unterstützer etwas anderes erreicht: mehr Transparenz auf dem undurchsichtigen Berliner Immobilienmarkt.

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