»Den Titel holen wir uns zurück«

Wasserballer aus Hannover entthronen Spandau 04

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Von einer Ablöse im deutschen Wasserball wollten die Spieler der Berliner Mannschaft Spandau 04 nach der Niederlageim entscheidenen Spiel in Hannover nichts wissen. Den vierten Meisterschaftsverlust seit dem Jahr 1979 wollten sie nur als Momentaufnahme sehen.

Die Wasserfreunde Spandau 04 haben erst zum vierten Mal seit Beginn ihrer Meisterschaftsdominanz mit bisher 36 nationalen Titeln seit 1979 die nationale Krone abgeben müssen. Aber der Spandauer Kapitän Marko Stamm schwor nach dem 2:3 in der Best-of-Five-Serie gegen Waspo 98 Hannover: »Den Titel holen wir uns zurück«. Hannover schaffte das nationale Triple aus Supercup, Pokal und Meisterschaft.

Waspo Hannover, zuletzt 1993 deutscher Champion, siegte am Sonnabend im entscheidenden Spiel vor 1000 Zuschauern im Stadionbad von Hannover mit 7:5 (3:0, 2:2, 1:2, 1:1) und holte sich nach 25 Jahren Abstinenz erstmals wieder den Titel. Die Gastgeber waren sowohl individuell als auch in der mannschaftlichen Geschlossenheit überlegen. Die Gäste versuchten alles und kämpften engagiert, erreichten aber nicht das Niveau der beiden vorangegangenen Spiele.

Die Berliner verpassten auch die Chance, als erstes deutsches Wasserballteam in der Play-off-Geschichte, einen 0:2-Finalrückstand zu drehen. In der Finalserie hatte sich Hauptrundensieger Hannover in den ersten beiden Duellen mit 10:7 und 11:7 durchgesetzt. Die routinierten Spandauer gewannen Spiel 3 in Hannover deutlich mit 9:4 und auch Spiel 4 in Spandau 8:6.

Marko Stamm wollte nichts von einer Ablösung im deutschen Wasserball sprechen. »Um uns abzulösen, bedarf es mehr als eines Einmal-Erfolges. Waspos Einsatz ist aber hervorzuheben, denn so bleibt die Sportart hierzulande am Leben. Waspo hat verdient gewonnen, aber wir kommen zurück«, sagte der Berliner Spielmacher.

Auch 04-Präsident und Bundestrainer Hagen Stamm nahm Spandaus Niederlage vor allem als Anreiz für die weitere Arbeit im Verein: »Es ist normal, dass mal andere Klubs gewinnen, wir haben kein Abo auf den Titel«.

Während für Hannover die Saison zu Ende ist, findet sie für die Spandauer vom 7. bis 9. Juni beim Final 8 der Champions League in Genua eine Fortsetzung. Dort treffen die Berliner am Donnerstag im Viertelfinale auf Titelfavorit Olympiacos Piräus und könnten mit einem Sieg das Halbfinale am Freitag erreichen. Agenturen/nd

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