Weniger Google fürs US-Militär

Künstliche Intelligenz nicht für Krieg nutzen

  • Lesedauer: 2 Min.

San Francisco. Nach monatelangen Protesten von Mitarbeitern verspricht Google, künstliche Intelligenz (KI) nicht für Waffen oder »Gewalt gegen Menschen« einzusetzen. Der US-Technologiekonzern veröffentlichte am Donnerstag Grundsätze für den Umgang mit KI. Mitarbeiter hatten Google aufgerufen, sich vom »Geschäft mit dem Krieg« fernzuhalten.

Über 4000 Mitarbeiter unterzeichneten eine Petition, in der sie Google aufforderten, aus einem Drohnenprojekt des US-Militärs auszusteigen. Beim »Project Maven« wurden laut Medien intelligente Algorithmen bei der Erkennung von Menschen in Drohnenvideos für das Pentagon eingesetzt. US-Medien berichteten vergangene Woche, Google werde den Vertrag mit dem Militär 2019 nicht verlängern.

Grundsätzlich werde Google seine Zusammenarbeit »mit Regierungen und dem Militär in vielen anderen Gebieten« fortsetzen, teilte der Konzern mit. Beispiele seien die Cybersicherheit, Trainings oder Such- und Rettungsarbeiten. Google-Chef Sundar Pichai erklärte in einem Blog, das Unternehmen nutze künstliche Intelligenz, »um Menschen bei der Lösung dringender Probleme zu helfen«, etwa um Waldbrände oder Krankheiten frühzeitig zu erkennen.

Man sei sich bewusst, dass eine solch »machtvolle Technologie genauso machtvolle Fragen über ihre Nutzung aufwirft«, so Pichai. Die Entwicklung und Nutzung von KI werde großen Einfluss auf die Gesellschaft in haben. »Als Vorreiter auf dem Gebiet der KI fühlen wir uns verantwortlich dafür, das richtig hinzubekommen.« Er versicherte, Google wolle KI für »sozial nutzbringende« Anwendungen entwickeln. Sie sollten den Menschen verpflichtet sein und den Datenschutz berücksichtigen.

Die US-Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation nannte die Grundsätze einen »großen Gewinn für ethische KI-Prinzipien«. Sie gratulierte den Google-Mitarbeitern, die den Ausstieg aus dem »Project Maven« erreicht hätten. AFP/nd

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