Arrest nach Gürtelattacke auf Israeli gefordert
Im Prozess um die Attacke gegen einen Kippa tragenden Israeli hat die Staatsanwaltschaft einen Arrest von vier Wochen sowie 40 Stunden Freizeitarbeit für den 19-jährigen Angeklagten gefordert. Der Ankläger sagte am Montag in seinem Plädoyer vor dem Amtsgericht Tiergarten, der Angeklagte habe den Israeli und dessen Freund wegen der Kippa für Juden gehalten. Der Staatsanwalt sprach von einem »Fall der Hasskriminalität«. Ein Arrest würde wegen der Untersuchungshaft als verbüßt gelten. Dem Syrer werden gefährliche Körperverletzung mit einem Gürtel und Beleidigung vorgeworfen. Der Angeklagte soll den Israeli und dessen Freund - einen Deutsch-Marokkaner - antisemitisch beschimpft haben, als sie im April in Prenzlauer Berg mit Kippa unterwegs waren. Der Angeklagte hatte gestanden, den Israeli mit einem Hosengürtel geschlagen zu haben. Antisemitistische Motive bestritt er aber. Er habe sich im Recht gefühlt, weil er zuerst beschimpft und beleidigt worden sei. Zudem habe er Drogen genommen. Der angegriffene Israeli fühlt sich nach eigener Aussage bis heute unsicher. »Ich würde die Kippa nicht wieder aufsetzen, wenn ich allein bin«, so der 21-Jährige. Er erlitt Schmerzen an Bauch und Beinen, eine Lippe platzte auf. Das Urteil sollte noch am Montag nach Redaktionsschluss gesprochen werden. dpa/nd
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