Werbung

Pompeo erneut in Nordkorea

Danach Dreiergespräche in der japanischen Hauptstadt

  • Lesedauer: 2 Min.

Washington. Etwa drei Wochen nach seinem historischen Gipfeltreffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un schickt US-Präsident Donald Trump erneut Außenminister Mike Pompeo nach Pjöngjang. Im Mittelpunkt der Gespräche mit der Führung stehen konkrete Schritte zum Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms. Pompeo wollte am Donnerstag nach Nordkorea aufbrechen. Er werde bis Samstag bleiben, teilte das US-Außenministerium mit. Es ist bereits der dritte Besuch des früheren CIA-Direktors innerhalb weniger Monate in dem international isolierten Land.

Die Gespräche kommen zu einer Zeit, in der in den USA neue Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Abrüstungsbeteuerungen von Kim Jong Un aufgekommen sind. In den USA waren Geheimdienstinformationen bekanntgeworden, wonach Nordkorea an neuen Aktivitäten zur Urananreicherung arbeitet. Hoch angereichertes Uran kann zur Atomwaffenproduktion verwendet werden.

Das US-Außenministerium machte keine genauen Angaben zu Art und Zeitpunkt der Gespräche. Auch ob es zum Treffen Pompeos mit Kim Jong Un kommen wird, war zunächst unklar.

Kim hatte beim Gipfel mit Trump am 12. Juni in Singapur seine Bereitschaft zur »kompletten Denuklearisierung« bekräftigt. Es blieb jedoch unklar, wie und bis wann die Abrüstung erfolgen soll. Trump hatte Nordkorea unter anderem »Sicherheitsgarantien« versprochen.

Auch in Südkorea gibt es Zweifel an Kims Abrüstungsverspechen. Militärs Südkoreas und der USA gingen davon aus, dass der Nuklearkomplex Yongbyon in Nordkorea normal betrieben werde, sagte Abgeordneter Kim Hack Yong laut der Agentur Yonhap am Donnerstag. Der frühere Vorsitzende des Verteidigungsausschusses habe sich auf das Verteidigungsministerium in Seoul berufen. In Yongbyon befinden sich ein Atomreaktor, der Plutonium zum Waffenbau produzieren kann, und eine Anreicherungsanlage. Auch gebe es Hinweise, dass Nordkorea ein neues U-Boot baue, von dem aus ballistische Raketen abgefeuert werden könnten.

Pompeo reist von Pjöngjang nach Tokio, wo er sich am Sonntag mit Südkoreas Außenministerin Kang Kyung Wha und dem japanischen Amtskollegen Taro Kono treffen wird. Es geht darum, die Zusammenarbeit der drei Staaten in der Nordkorea-Frage voranzutreiben. dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal