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Frontalangriff auf die EU
Donald Trump will Europa spalten, glaubt Alexander Isele
Die Prophezeiung hat es in sich, und der US-Präsident tut alles, sie wahr werden zu lassen: NATO-Gipfel, Großbritannien und das Treffen mit dem russischen Präsidenten am Montag stehen auf Trumps Europa-Besuchsplan: »Offen gesagt könnte Putin der einfachste von allen sein«, so Trump. Nach dem Frontalangriff auf Bundeskanzlerin Merkel in Brüssel folgte noch vor Erreichen Londons am Donnerstag jener auf die britische Premierministerin und deren Ziel eines weichen Brexits: »Das Volk hat für einen Bruch gestimmt«, die britische Regierung aber werde »vielleicht einen etwas anderen Kurs einschlagen«. May wies die Aussagen umgehend zurück.
Trump lässt noch immer offen, ob er nun den zurückgetretenen britischen Außenminister und Brexiteer Boris Johnson treffen will. Aber selbst wenn nicht: Er mischt sich auf zerstörerische Weise in die inneren Angelegenheiten Großbritanniens ein, in die Angelegenheiten der Europäischen Union. Denn das ist das Ziel des US-Präsidenten: Einen nach dem anderen weichklopfen, bis die EU zerbricht. Dafür verspricht er den Brexit-Hardlinern Milch und Honig: ein Freihandelsabkommen mit den USA. Wenn sich die EU spalten lässt, dann zerbröselt auch deren wirtschaftliches Gegengewicht, so Trumps Kalkül. Dann wird es auch einfacher mit seinem Treffen mit Putin.
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